6 grüne Oasen, die zum Durchatmen einladen
Grüne Oasen in Nürnberg
Wenn die Tage länger werden und die Bäume ausschlagen, zieht es die Städter hinaus ins Grüne. Also direkt vor die Haustür. Obwohl Nürnberg eine der am dichtest bebauten Großstädte Deutschlands ist, finden sich zahlreiche Grünanlagen, Parks und Gärten. echtNürnberg lenkt den Blick auf einige Gärten, in denen sich frei atmen lässt.
Hesperidengarten und Barockgarten
Lustvoll Wandeln
Hinter den Häusern der Johannisstraße 43 bis 47, im Stadtteil St. Johannis, versteckt sich eine sehenswerte Grünanlage: die Hesperidengärten. Als Vorbild für die außerhalb der Stadtmauern liegenden Gärten dienten die prachtvollen Lustgärten des Adels. In den Hesperidengärten lebt die griechische Mythologie auf: Die Hesperiden galten als mystischer Ort, an dem die Töchter des Hesperos lebten. Der Legende zufolge sollte Herakles die Äpfel der Unsterblichkeit, goldene Zitronen, aus dem Garten holen, den die Hesperiden bewachten. Herakles gelang der Diebstahl mittels einer List.
An den Götterkampf erinnert heute nur noch ein sanfter Geruch nach Zitronengras. In der italienisch anmutenden Parkanlage, die von April bis Oktober täglich von 8-20 Uhr geöffnet ist, gibt es an jeder Ecke etwas zu entdecken: Skulpturen, Brunnen und Tore, Bäume, Ziersträucher und Blumen. Auch ein perfekter Ort für Hochzeiten oder einfach zum Erholen, Erkunden oder Spazierengehen. Ein Besuch der Hesperidengärten lässt sich übrigens hervorragend mit einem Gang über den St. Johannisfriedhof verbinden. (lf)
Maria Sibylla Merian-Garten
Romantischer Wohlfühlort
Von April bis Oktober öffnen sich die Tore zum Maria Sibylla Merian-Garten. Dieser kleine Wohlfühlort, benannt nach der berühmten Künstlerin, Natur- und Insektenforscherin Maria Sibylla Merian, die 14 Jahre lang in Nürnberg lebte, ist ein echter Geheimtipp: Von den Burgmauern umrahmt, kann man auf wenigen Quadratmetern Duftpflanzen, Schmuckpflanzen oder Kräuter und sogar ein Insektenhotel bestaunen. Toll: Von hier aus hat man einen unglaublichen Blick auf die Nürnberger Altstadt. In dieser exklusiven, filigranen Grünanlage schließen übrigens des Öfteren verliebte Paare den Bund fürs Leben. Romantischer geht es kaum. (lf)
Luitpoldhain
Seit dem 17. Jahrhundert gehört der Luitpoldhain zum Dutzendteichgelände. Im 20. Jahrhundert wurde er einigen Wandlungen unterzogen: vom Hain zum Tiergarten zum Aufmarschgelände zur Open-Air-Bühne ...
Rosenaupark
Dolce Vita in der Grünanlage
Der Nürnberger ist weniger im Rosenaupark als vielmehr „in der Rosenau“. Was früher ein Arm der Pegnitz war, ist heute eine drei Hektar große Parkfläche, die vor allem im Sommer ein Treffpunkt aller Gesellschaftsschichten ist. Hier finden sich: der Club-Mate-trinkende Bartmann, die Oma im Rollstuhl, die ihren Enkel um Raucherlaubnis bittet oder junge Familien, die an langen Tafeln zu Abend essen. Außerdem gibt es hier das Café Kiosk, das sich in seiner Ursprünglichkeit betont von allen schick-glasierten Coffee-Shops und bemüht-bemühten Berliner-Look-Alike-Szenekneipen abhebt. An einem Wochenende im Sommer, zumeist im Juni, findet der Sommerkiosk statt. Ein kleines Festival, bei dem Nachhaltigkeit, Kreativität, Design, Musik und soziale Projekte im Mittelpunkt stehen. Wer sich also langweilen möchte, bleibt dem Ganzen am besten fern. (ee)
Stadtpark
Jedermanns grüne Ecke
Jogger, Flaneure, Hundebesitzer, Biertrinker, Boule-Spieler, Mutter-Kind-Gruppen und der Posaunen-Spieler auf der Bank – der Stadtpark hat Platz für alle: 19 Hektar umfasst diese Grünanlage direkt an der Bayreuther Straße. Hier gibt es Blumen, Bäume und Beete in den unterschiedlichsten Kompositionen, Farben und Formen. Spielplatzbesucher kommen im Stadtpark ebenso auf ihre Kosten wie Wasserfreunde. Wer es ruhig mag, setzt sich an den See in der Mitte und genießt die meditative Stille.
Spritziger ist der Neptunbrunnen, die größte barocke Brunnenanlage nördlich der Alpen. Das Original befindet sich im russischen Sankt Petersburg, das Nürnberger Duplikat stand einige Jahrzehnte auf dem Hauptmarkt, bevor es von den Nationalsozialisten verbannt wurde. Überlegungen, den Brunnen wieder ins Stadtzentrum zurückzuholen, wurden verworfen, weil auf dem Hauptmarkt wegen zahlreicher Veranstaltungen der Platz knapp ist. Wo er steht und ob es sibirisch kalt oder mittelfränkisch lauwarm ist, spielt letztlich aber keine Rolle. Der Stadtpark ist jahreszeitlos schön. (ee)