Ehebrunnen
Wasserspiele | Kunst | Skulpturen
Bittersüßes Ehe-Karussell
In der Mitte versteckt er die Öffnung eines U-Bahnschachts, nach außen hin gibt er sich freizügiger: Der Ehebrunnen zeigt ungeniert die Freuden und Leiden des Ehelebens. Ob der Betrachter mehr die Liebe oder die Verachtung der Partner füreinander entdeckt, ist dabei nicht nur dessen Blickwinkel, sondern auch dem individuellen Ehestand geschuldet
Jürgen Weber hat den Ehebrunnen, der auch Ehekarussell genannt wird, nach dem Gedicht „Das bittersüß eheliche Leben“ von Hans Sachs entworfen. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1541. In Form des Brunnens erscheint es zeitlos: Während auf der einen Seite des Brunnens der Mann die Frau umgarnt und ihr zu Füßen liegt, legt er sie in der nächsten Szene in Ketten. „Vulgär“, sagen die einen, „So ist es nun mal“, die anderen. Unbestritten ist: Als Verschnaufspausenbank während der Einkaufstour ist der Brunnen vor allem im Sommer – auch der Aussichten wegen – heiß begehrt. (ee)