Etzelsdorfer Goldhut im Nationalmuseum
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Das Geheimnis des magischen Kopfschmucks
Majestätisch thront er in seiner Vitrine – der Ezelsdorfer Goldhut. Das dünne Blattgold des über 80 Zentimeter langen Hutes schimmert geheimnisvoll im Licht. Beim Anblick des Kultgegenstandes sieht man ihn fast vor sich stehen, den Priester im heiligen Hain mit der extralangen Kopfbedeckung, während er dem Sonnengott huldigt.
1953 buddelte ein Bauer das unschätzbare Exponat aus der Bronzezeit in Ezelsdorf-Buch südöstlich von Nürnberg beim Wurzelroden aus. Da ihn das vermeintliche „Blech“ bei der Arbeit störte, zerhackte er es und warf es beiseite. Seine Frau, die ihm das Mittagessen brachte, rettete die Bruchstücke. Das Germanische Nationalmuseum ließ die Fragmente wieder zusammensetzen.
Der Goldkegel wurde vermutlich von Priestern bei rituellen Handlungen getragen. Er besteht aus 310 Gramm Blattgold. Die eingeprägten Kreise des Goldhuts sind nach einem Zahlenrhythmus angeordnet und sollen astronomische Werte wie den Sonnen- und Mondzyklus darstellen. Welche Geheimnisse der goldene Kegel noch verbergen mag? Das wussten wohl nur die alten Priester. (jp)