„Mir gefällt, dass die Stadt weltoffen ist“
Anne Chebu tritt Rasissmus entgegen
echtNürnberg: Frau Chebu, was ist für Sie „echt Nürnberg“?
Anne Chebu: Die Burg und die Menschen mit der viel gerühmten „fränkischen Freundlichkeit“: Miä sin hald manchmal ganze schöne Mumbfl.
echtNürnberg: In Nürnberg leben Menschen aus mehr als 160 verschiedenen Ländern. Der Ausländeranteil liegt bei über 21 Prozent. Wie tolerant ist Nürnberg?
Anne Chebu: Mir gefällt, dass die Stadt weltoffen ist. Nürnberg bekennt sich zur freien Gesellschaft, dass zeigt zum Beispiel die Kampagne „Nürnberg hält zusammen!“ Respekt. Ich fühle mich hier jedenfalls wohl.
echtNürnberg: Wohin führen Sie Gäste, die Nürnberg kennenlernen wollen?
Anne Chebu: Auf die Burg, ins Café Schnepperschütz, nach Gostenhof, aufs Bardentreffen und zu den Festivals an der Theodor-Heuss-Brücke, etwa zum Afrika-Festival. Zu späterer Stunde dann in die Szenebar Blok am Klarissenplatz, ins Heyhey oder in den Kneipenclub HinzxKunz, oder zu Tante Betty ins wöchentliche Jazzkonzert.
echt Nürnberg: Wohin gehen Sie gern zum Essen?
Anne Chebu: Vegetarisch ins Chesmu oder Veganel, ins Thanh, in den Biergarten der Desi, ins Bamboooh, Frida Kahlo oder, um eritreisch zu essen, ins Shashamane oder Abessinia.
echtNürnberg: Welches echtNürnberg-Geschenk bringen Sie einer Freundin / einem Freund aus Ihrer Stadt mit?
Anne Chebu: Echte Nürnberger Lebkuchen, die esse ich selbst praktisch täglich, Brezn vom Kolb, weißen Glühwein oder, wenn es etwas edler sein soll, etwas aus der Albrecht-Dürer-Kollektion von Marie-Luise Schneider vom Hut Brömme.
Interview: DaMason
Anne Chebu
Die Journalistin und Buchautorin Anne Chebu, Jahrgang 1987, ist seit 2016 u. a. Moderatorin des Bayerischen Rundfunks. In ihrem Buch „Anleitung zum Schwarz sein“ gibt sie Tipps für den richtigen Umgang mit dem alltäglichen Rassismus. Nach dem Abitur Stationen in Ansbach, Baden-Baden und Hamburg. Lebt seit 2016 wieder in Nürnberg.