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Reichsparteitagsgelände

Geschichte | Lernort | Nationalsozialismus

Stein gewordener Größenwahn

Eine „Tempelstadt der Bewegung“, das planten Adolf Hitler und sein Leibarchitekt Albert Speer auf dem rund elf Quadratkilometer großen Reichsparteitagsgelände. Ein Areal mit riesigen Versammlungsbauten und Aufmarschanlagen sollte entstehen, wurde aber nur zum Teil umgesetzt. Bis Kriegsausbruch standen das Zeppelinfeld samt Zeppelintribüne, die Luitpoldarena und die Große Straße. Der Bau der Kongresshalle kam nicht über den Rohbau hinaus, das Stadion endete als Baugrube, die voll Wasser lief. Was nach Kriegsende nicht zurückgebaut oder überbaut wurde – etwa das Märzfeld oder die Luitpoldarena – steht seit 1973 unter Denkmalschutz.

 

Auf dem weitläufigen Areal ist der Größenwahn Hitlers nach wie vor ersichtlich. Ihre Wirkung verfehlt vor allem die Kongresshalle nicht: An grauen Tagen erscheint sie riesenhaft und bedrohlich. Trotz oder gerade wegen dieser beklemmenden Anmutung darf die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten. Wer sich erst informieren, dann flanieren mag, kann zuerst das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände sowie die übrigen Bauten besuchen, sich an 23 Schautafeln über das Gelände schlau machen und sich anschließend auf einer der umliegenden Wiesen niederlassen.

 

Das Gelände am großen und kleinen Dutzendteich ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet, an dessen Rand sich der sogenannte Silbersee befindet. Die vollgelaufene Baugrube des Deutschen Stadions wurde jahrelang als Schutt- und Sondermülldeponie genutzt. Entsprechend giftig ist das Wasser. Schilder mit Totenkopfsymbolen und dem Hinweis auf schwefelwasserstoffhaltiges Wasser warnen davor, dort zu planschen. Das kommt nicht von ungefähr, mehrere Badende haben dort bereits ihr Leben verloren. (ee)