„Man begegnet immer wieder bekannten Gesichtern“
Stefan Grasse schätzt die offene Stadtgesellschaft
echtNürnberg: Stefan, was ist für Dich „echt Nürnberg“?
Stefan Grasse: Die Altstadt, die locker zu Fuß erobert werden kann. Die offene Stadtgesellschaft, die sehr zivilisiert und herzlich miteinander umgeht. Nürnberg ist keine unpersönliche Großstadt: man begegnet immer wieder bekannten Gesichtern.
echtNürnberg: Nürnberg in drei Worten?
Stefan Grasse: charmant, gemütlich, liebenswert
echtNürnberg: Was zeigst Du Deinen Gästen?
Stefan Grasse: Gästen zeige ich, je nach Interesse, die Altstadt mit Burg, Weißgerbergasse und Kettensteg, die Museumsbrücke, das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, die Kirchen, das Dürer-Grab auf dem Johannisfriedhof, das Neue Museum für Kunst und Design… Die Möglichkeiten sind unerschöpflich.
echtNürnberg: Was darf man in der Stadt nicht verpassen?
Stefan Grasse: Klassik-Open-Air, Bardentreffen, das unverbrauchte, weil junge Brückenfestival, NUE-Jazz Auf AEG
echtNürnberg: Das beste Fotomotiv der Stadt?
Stefan Grasse: Die Altstadt mit Burg – vom Obergeschoss des Krakauer Hauses aus in der Abendstimmung betrachtet.
echtNürnberg: Ausgehen, Essen, Trinken: Welche Locations sind Deine Favoriten?
Stefan Grasse: Ich gehe gerne in die Crêperie Yechet Mad neben dem Casablanca-Kino in der Brosamer Straße, ins Meteora, ins Café Katz, ... probiere aber auch gern fremde Locations aus.
echtNürnberg: Welches echtNürnberg-Geschenk nimmst Du in andere Städte mit?
Stefan Grasse: Sehr gute Lebkuchen, zum Beispiel vom Düll, am besten in einer schmucken Blechdose zur Erinnerung, oder einen schönen Bildband über Nürnberg.
echtNürnberg: Nicht alles ist perfekt in Nürnberg. Was würdest Du gerne ändern?
Stefan Grasse: Die große Bescheidenheit. Nürnberg ist sehr stark in der Binnenwerbung. Aber es gibt hier auch neben Klassik-Open-Air und Bardentreffen Top-Festivals, die überregionalen Stellenwert haben. Die Münchner fahren zu den Salzburger Festspielen, aber nicht nach Nürnberg zur Internationalen Orgelwoche oder zu den Gluck-Festspielen. Hier könnte sich die Stadt viel stärker als Festspielstadt positionieren.
Interview: tm
Stefan Grasse
Der mehrfach ausgezeichnete Konzertgitarrist und Musikproduzent Stefan Grasse organisiert verschiedene Konzertreihen wie etwa die „Nürnberger Gitarrennächte“ oder Konzertwanderungen zu fränkischen Kirchen. In Nürnberg hat der 1962 in München geborene Gitarrist, der ein ausgesprochenes Faible für die Geschichte der Stadt Nürnberg hat, seinen Lebensmittelpunkt gefunden.